Lillian Ruckaberle | Women’s Soccer – NAIA | Harris-Stowe State University – St. Louis | Fall 2019

Nun ist mittlerweile ein halbes Jahr seit meinem Abflug in die USA vergangen. Der erste Heimaturlaub über Weihnachten ist auch schon wieder vorbei.

Mein Resümee für das letzte halbe Jahr: Ich bin so glücklich, diesen Weg, gemeinsam mit Sport-Scholarships gegangen zu sein. Es ist ein Traum für mich in Erfüllung gegangen, Fussball und Studium in den USA zu vereinen.

Als ich im Juli 2019 in den Flieger nach St. Louis stieg, wusste ich nicht wirklich, was mich nach fast 20-stündiger Reise erwartete. Mein Coach Scott hat mich am Flughafen mit seiner offenen und herzlichen Art empfangen und mir meinen Start wahnsinnig einfach gemacht. Wir haben ein gutes Verhältnis und es macht unglaublich viel Spaß in seinem Team zu spielen.

Die ersten Wochen waren sehr hart. Zum Einen musste ich mich zunächst einmal an das Klima dort gewöhnen, teilweise Temperaturen um die 35 Grad und eine Luftfeuchtigkeit von über 80 %. Dann das schweißtreibende Training zweimal am Tag. Auf Athletik wird hier sehr viel Wert gelegt, das Spiel ist schnell und man kann jederzeit ein- und auswechseln. Dies ist der große Unterschied zum deutschen Frauenfußball.

Leider habe ich mir bei unserem letzten Training vor dem Beginn der Saison einen Bänderriss am Sprunggelenk zugezogen und musste 4 Wochen pausieren. Dank der tollen Betreuung unseres Athletiktrainers und Physios war ich pünktlich zur Conference wieder fit.

Das erste Spiel war natürlich ein echtes Highlight, aufzulaufen und die amerikanische Hymne zu hören, das war ein Gänsehautmoment. In der Overtime konnten wir das Spiel für uns entscheiden. Dies war ein großer Erfolg, da unser Hornet Team, das letzte Mal vor 7 Jahren gegen Missouri Baptist gewonnen hatte. Nach 7 ungeschlagenen Spielen hatten wir uns bereits vorzeitig für die Playoffs qualifiziert, leider schieden wir aber im Viertelfinale aus. Die Conference Saison war anstrengend, jeden Dienstag und Samstag waren die Spiele, teilweise ging es hart zur Sache, und zum Ende hatten wir doch einige Verletzte zu beklagen.

Ich bin stolz diesem Team anzugehören, wir haben einen super Teamspirit.

In meiner Uni – Harris Stowe State University – bin ich klasse angekommen, anfangs war es schwer alles unter einen Hut zu bringen, weil man jeden Tag 2 mal trainiert und 2 Spiele pro Woche hat. Aber irgendwann spielt sich dies ein.
Mittlerweile sind die englischen Essays kein Problem mehr. Meine Uni besteht zu 80 Prozent aus Schwarzen, aber als blondes Mädchen fühle ich mich trotzdem sehr wohl, alle sind sehr höflich und hilfsbereit und ich fühle mich als eine von ihnen!

Ich lebe off Campus in einer WG mit 3 meiner Mitspielerinnen. Wir sind international und ich teile mir ein Zimmer mit einer Mexikanerin. Alle 3 haben mich so herzlich aufgenommen und sie bieten mir immer ihre Hilfe an. Klasse ist, dass eine davon ein Auto besitzt und dadurch vieles einfacher ist, weil die Wege zum Einkaufen doch recht lange sind.

Abschließend kann ich sagen, ich bin in St. Louis angekommen, es ist mein Zuhause geworden. Ich habe innerhalb des Teams tolle Freunde gefunden und großartige Menschen kennengelernt, die mir meinen Alltag erleichtern.
Ich freue mich auf die kommenden Monate und Jahre hier in den USA.

Ein herzliches Dankeschön nochmals an das gesamte Sport-Scholarships Team, allen voran Malte und Steffen, die mir immer mit Rat und Tat zu jeder Tageszeit zur Seite standen und mir meinen Traum ermöglicht haben.
Es war die beste Entscheidung in meinem bisherigen Leben!!

Viele Grüße aus St. Louis, USA

Lillian